50 Jahre Sheraton Airport Frankfurt am Main

Shownotes

Hotels gibt es viele auf der Welt. Allein zum Marriott Konzern gehören mehr als 9500 Hotels in 144 Ländern. Es gibt aber wohl nur wenige Hotelmanager wie Rick Enders. Der gebürtige Niederländer hat weltweit Hotels geführt, mittlerweile verantwortet er Marriott und Sheraton am Airport Frankfurt am Main. Ein Manager und Gastgeber aus Leidenschaft mit vielen Anekdoten und einem ganz besonderen Lebenslauf. Joris und Rick haben sich zum entspannten Interview getroffen, passend zum 50 jährigen Jubiläum des Sheraton.


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00:00:00: Hotels gibt es viele auf der Welt.

00:00:02: Es gibt aber wohl nur

00:00:03: wenige Hotelmanager

00:00:04: wie Rick Anders.

00:00:06: Der gebürtige Niederländer hat weltweit Hotels geführt.

00:00:09: Mittlerweile verantwortet er Marriott und

00:00:11: Sheridan am Airport Frankfurt am Main.

00:00:14: Ein Manager und Gastgeber

00:00:15: aus Leidenschaft.

00:00:16: Mit vielen Anekdoten und einem ganz besonderen

00:00:19: Lebenslauf.

00:00:21: Joris und Rick haben sich zum

00:00:22: entspannten

00:00:23: Interview getroffen.

00:00:24: Passend zum fünftigjährigen

00:00:26: Jubiläum des

00:00:26: Sheridan.

00:00:28: Hi Rick, schön, dass du da bist.

00:00:30: Danke schön für die Einladung.

00:00:32: Ich freue mich schon auf unser Gespräch.

00:00:34: Wir sitzen hier wirklich sehr angenehm im gepolsterten Sesseln im Studio I. Ist aber kein Podcaststudio, sondern einer von vielen Meetingräumen, die ihr hier habt.

00:00:42: Es ist, kann man schon sagen, ein Businesshotel und man kann sich hier ganz gut unterhalten, oder bei euch?

00:00:49: Genau.

00:00:49: Hier kann man jederzeit fünf Stunden sitzen, zwei Stunden, einen Tag.

00:00:55: Aber man muss es halt im Voraus reservieren.

00:00:59: Natürlich, wenn jemand am Desk kommt und sagt, ich habe gleich ein wichtiger Termin und das Studio eins oder zwei ist frei, dann geben wir den natürlich sofort.

00:01:08: Ja, also man kann hier eigentlich alles bekommen, was man so braucht, als beruflich reißender, auch wenn man privat zum Beispiel gelandet ist, am Airport, der ist ja direkt nebenan, wir sind hier am Terminal Eins direkt angeschlossen.

00:01:18: Oder bevor man wieder abfliegt, kann man hier nochmal eine Nacht bei euch bleiben.

00:01:22: Bevor wir auf dich eingehen, vielleicht kurz mal die Menschen hier zu euch kommen.

00:01:26: Eure Kunden, die Gäste, was sind das für Menschen so?

00:01:30: Sehr unterschiedlich.

00:01:32: Wir haben einen gewissen Base-Business von Cruise oder den nächsten Tag rausfliegen oder abends noch spät reinkommen und nicht weiter reisen wollen.

00:01:45: Gleichzeitig haben wir auch den fünften Meeting-Räumen bei uns im Hotel.

00:01:51: Wir haben auch ziemlich viele Kongressgruppe.

00:01:55: die reinkommen.

00:01:57: Und das Vorteil bei uns ist natürlich, wir sind gleich am Terminal I, denn nächst sind wir auch gleich am Terminal III.

00:02:04: So für ein Veranstalter ist das ziemlich leicht, weil er muss kein Transport mehr organisieren für seine Leute, die kommen, weil es ist einfach rüberlaufen vom Flughafen und rein ins Hotel.

00:02:18: Plus, Airlines normalerweise fliegen alle Airlines bündlich ab.

00:02:27: Aber wenn mal eine Maschine kaputt ist, dann müssen natürlich auch die Leute schlafen.

00:02:34: Wir haben da auch das öfterere Layover gestern bei uns im Hotel.

00:02:38: Und was ja auch geht, man kann hier zum Beispiel auch mit Zügen wunderbar ankommen, habe ich auch so gemacht.

00:02:42: Der ICE Fernbahnhof ist ja auch direkt hiermit integriert.

00:02:45: Man steigt einmal in den Aufzug, zack ist man hier im schicken Hotel.

00:02:48: Also eigentlich aus allen Richtungen kann man kommen.

00:02:50: Und jetzt denkt vielleicht so mancher da draußen, okay.

00:02:53: Airport, dann noch Bahnhof, das muss ja verdammt laut sein da in dem Hotel.

00:02:58: Da kann man aber sagen, es dringt nichts hier rein, also Airport ist draußen, sobald man drin ist.

00:03:04: Wie habt ihr das technisch alles so schön hier abgeschottet fast?

00:03:08: Ich sage schon gleich, Hut ab, weil das Hotel ist gebaut worden damals, aus dem Jahr und wir feiern dieses Jahr auch uns fünftigjähriges Jubiläum.

00:03:22: Und die Fenster sind seit dem Jahr und neunzehnhundertfünfundsiebzig nicht geändert worden.

00:03:29: Und ich habe es erst auch nicht geglaubt, aber ich habe damals in einem Zimmer übernachtet, was gleich auf der Runway anschaut.

00:03:38: Und da ist ein Boring sieben vier, sieben, achthundert weggeflogen und man hört absolut nichts.

00:03:46: So, die waren schon sehr weit voran, in nineteenhundert, seventy-fünfe, um sicherzustellen, dass man, sobald man im Hotel ist, dass man die Geräusche vom Flug haben oder der Autobahn A drei.

00:04:00: Ich glaube, das sind wir noch vergessen zu erzählen, dass man kommt hier mit dem Flieger, mit dem Zug oder gleich von der Autobahn A drei.

00:04:07: So, bessere Location kann man nicht haben.

00:04:34: Wir haben sogar eine Kategorie bei uns im Hotel für Sheraton mit Runway View.

00:04:39: Ah, ja, super.

00:04:41: Ja, und natürlich, ja, früher gab es noch sehr viele Flugzeugspotter, die sich dann bei der Landebahn mit ihr Fernglas hingestellt haben.

00:04:50: Ich muss auch sagen, ich habe noch nicht sehr viele Leute bei uns im Hotel kommen sehen, die sagen, okay, wir möchten gerne die Flugzeuge anschauen.

00:04:57: Weil ich glaube, vor der Flugzeugspotter, der will nichts nicht nur sehen, aber er möchte es wahrscheinlich auch sehr gerne hören.

00:05:04: Und du selbst?

00:05:04: Und das ist bei uns.

00:05:05: Wie ist es bei dir?

00:05:05: Du guckst ja auch gerne mal so ein Flugzeug an, wenn es landet oder startet, oder?

00:05:10: Ich habe in meinem Leben schon so viel geflogen mit verschiedenen Maschinen.

00:05:15: Nicht unbedingt.

00:05:16: Du bist Businessman, ne?

00:05:17: Man merkt es.

00:05:18: Du kennst das alles schon.

00:05:19: Nicht

00:05:20: nur Businessman, aber ich möchte nicht sagen, dass ich Businessman bin.

00:05:23: Aber ich sehe Flugzeug, heute schon als von A nach B zu kommen.

00:05:30: Ich weiß es erst einmal, in den ersten Mal, wenn ich geflogen bin, da war ich schon ziemlich aufgeregt.

00:05:37: Es ist fast so, wie man den Zug einsteigt oder den Bus einsteigt.

00:05:44: Wenn man sehr oft fliegt, dann ist es einfach ein Mittel vom Transport geworden.

00:05:51: Lass uns mal über dich sprechen, weil das Airport Hotel hier in Frankfurt mit Marriott und Sheridan mit drin, du bist Chef von beiden Hotels.

00:05:59: Ist ja längst nicht deine erste Station.

00:06:00: Du bist schon sehr, sehr lange im Business, auch in der Firma.

00:06:03: Hast fast die ganze Welt gesehen, würde ich sagen.

00:06:06: Und man hört es, du bist ja gebürtiger Niederländer.

00:06:09: Und das fand ich sehr spannend.

00:06:11: Bäckerei, Gastronomie.

00:06:13: Hast du gelernt richtig in der Berufsschule?

00:06:15: So ganz seriös, ganz als junger Mann am Anfang eine Ausbildung gemacht.

00:06:19: Genau.

00:06:22: Es ist schon ein bisschen früher angefangen.

00:06:25: Meine Mama hat damals in einem Boutique gearbeitet, wo am Freitagabend in Holland ist Kaufabend.

00:06:34: Wenn ich zehn war, habe ich schon auf den Freitagabend das Essen gekocht für meinen Vater und für mich selbst.

00:06:44: Und dann, wenn du zwölf, dreizehn bist, dann willst du natürlich gerne mehr Taschengeld haben.

00:06:49: So, das habe ich meine Eltern gefragt und die haben dann gesagt, kannst gerne Zeitung rausbringen.

00:06:55: Ich hatte wenig Lust, um fünf Uhr in der Früh aufzustehen.

00:07:00: Und da war dann ein kleines Pfandkuchenhaus bei uns im Dorf.

00:07:08: Es war Winter, der See war gefroren, wo ich gefragt habe, ob ich was machen kann.

00:07:13: Und dann habe ich auf dem Eis gestanden, habe da Erbsensuppe verkauft und Hot Chocolate und Glühwein und solche Sachen.

00:07:22: Und dann, nicht viel später bin ich da halt jedes Wochenende hingegangen, zum Arbeiten erst mal hinter, um Wandkuchen Teig anzurühren, Kartoffel zu schälen.

00:07:35: Und dann, mein erstes Stelle war an der Eisstation, den Darm Blanche und Banana Split und wie sie alle geheißen haben.

00:07:45: Und da bin ich dann eigentlich ein bisschen reingerollt.

00:07:47: Und dann das erste Mal, wenn es richtig losgegangen ist, das war auf den ersten Weihnachtstag.

00:07:54: Hab dann den Küche Brigade mitgeholfen und nachdem das Essen vorbei war, ist der Ohne nochmal reingekommen und hat gesagt, alle Küche raus.

00:08:04: Und in dem Moment, dass wir rausgekommen sind, haben so ein Hundertfünfe-Siebzig Leute aufgestanden, in die Hände geklatscht, wo ich dann gesagt habe, da kann ich mich dran gewöhnen.

00:08:16: In dem Sinne, reingerutscht, es liegt auch ein bisschen in der Familie.

00:08:22: Mein Vater nicht, aber mein Onkel war sehr lange Küchenchef in Renometer Restaurants, aber wenn er dann Familie gekriegt hat, war Küchenchef in einem Altersheim vom Montag bis Freitag.

00:08:35: Cousin von meinem Vater hat sehr lange auf der Holland American Line gefahren.

00:08:41: Und gleichzeitig, wenn ich früher klein war, haben meine Eltern mir gefragt, was willst du später mal machen, wo ich dann ziemlich jung schon gesagt habe, ich möchte gerne die Welt sehen.

00:08:54: Und das mit den Hotellerie war eine sehr gute Möglichkeit, um einfach... Überall hinzureisen.

00:09:02: Wir können ja offen sagen wir haben gestern noch schön an der hotelbar gesessen ein bisschen auch über deine stationen gesprochen Und du kriegst sie alle noch hintereinander hin aber es sind so viele wir können podcast gar nicht über alle sprechen.

00:09:13: Kurz zusammengefasst du hast fast ganz europa gesehen und so gut wie die ganze welt.

00:09:17: das kann man schon so sagen.

00:09:19: es waren sehr viele Standorte, verschiedene Hotels, verschiedene Kulturen auch, die du kennengelernt hast.

00:09:25: Was waren so die prägendsten Momente, auch so die größten Unterschiede vielleicht, die du erleben durftest in deiner Karriere?

00:09:32: Ich glaube das größte war, und viele Leute fragen wie immer, was war dein Lieblingshotel?

00:09:41: Ein Lieblingshotel habe ich nicht, weil... Weil alle Sachen sind mehr verbunden mit emotionalen Werten.

00:09:48: So Dubai wird immer in meinen Herzen sein, weil da ist damals unsere Tochter geboren.

00:09:55: Ich glaube, was mich am meisten geprägt hat von allen Sessionen, wo ich war, dass man den Kulturen richtig kennenlernt, dass man sich hereinsetzen kann.

00:10:09: Und dass es dann auch einfacher ist, wenn man irgendwo anders ist und der Kulturperson kommt rein, dass du den besser versteht für his or her needs in dem Sinne.

00:10:21: Hilft

00:10:21: ihr auch hier?

00:10:22: Ich mein, viel internationaler kann ein Hotel in Deutschland her nicht sein als hier in Frankfurt.

00:10:25: Man sieht es auch, es kommt den ganzen Tag jemand rein aus aller Herrenländer da draußen.

00:10:31: Und du kannst so ein bisschen dich reinfühlen dann in die Gäste und begrüßt ihr auch unterschiedlich?

00:10:34: Kann ich es mir so vorstellen?

00:10:37: Ja.

00:10:38: Jede Kultur hat schon eine gewisse Art, um sich zu begrüßen.

00:10:45: Mit Asia bist du immer ein bisschen mehr auf Distanz, weil die Leute sind mehr in sich.

00:10:51: Es gibt gewisse Kulturen, wo du nicht sehen kannst, ob der Person happy ist oder unhappy, weil die haben kein Facial expression.

00:10:59: Und in Europa ist das immer ziemlich deutlich zu sehen, ob jemand happy ist oder nicht.

00:11:04: happy, weil man hört dann die Stimme und gleichzeitig der Gesicht-Ausdruck ist dann auch nicht immer so positiv.

00:11:11: Aber die meisten Leute aus Asia ist das schon nicht so leicht zu erkennen.

00:11:16: Wahrscheinlich kommt es ja nicht oft vor, dass du Gelegenheit hast überhaupt die Gäste persönlich zu begrüßen.

00:11:21: Wie darf ich mir so deinen Alltag vorstellen?

00:11:23: Du hast wahrscheinlich... Ein schönes, schickes Büro denke ich mal.

00:11:25: Bist aber auch viel im Hotel unterwegs, um zu gucken, ob alles läuft.

00:11:29: Du musst die Dinge ja im Blick behalten, die Zahlen irgendwie durchrechnen.

00:11:32: Das ist schon ganz schön viel Arbeit, oder?

00:11:35: Ich bin ein Person, der so wenig Zeit verbringt in meinem Büro, weil ich bin vor Meinung, dass du kein Hotel leiten kannst von dem Büro aus.

00:11:49: Ich bin sehr viel unterwegs in verschiedene Abteilungen.

00:11:53: Unterhalte mich sehr viel mit unseren Mitarbeitern, weil im Großen und Ganzen das sind die Leute, die den Gästservice am Mann bringen.

00:12:04: Und wir können bei uns im Büro sitzen und Fischen haben und so weiter, aber im Großen und Ganzen ist es der Hauskeeper, die die Zimmer putzt.

00:12:12: Es ist der Stewarding, die die Teller weischt.

00:12:16: Es ist der Frontdesk, die die Leute eincheckt, dass wir alle an ein String ziehen müssen.

00:12:24: Das wird ihm besser?

00:12:26: Ich weiß damals noch, wenn ich am Erste, August, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April,

00:12:44: April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, April, ist wahrscheinlich auch holländisch oder amerikanisch.

00:13:03: Ich glaube, es gibt nur eine Person in unserer Kampagne, die ich Mr.

00:13:09: nennen würde.

00:13:09: Das würde sein Mr.

00:13:11: Bill Marriott, aber alle anderen Leute sind direkt mit First Name.

00:13:18: Ich würde sagen, neunzig Prozent von die Mitarbeiter haben sich heute Tage daran gewöhnt.

00:13:22: Aber ich höre immer noch mal Herr Rick oder Sir Rick, wo ich sage, Sir bin ich wohl nicht.

00:13:29: Letztes Mal, wenn ich in mein Reisepass geschaut habe, steht immer noch als Vorname Rick.

00:13:34: Ja, ich finde das ganz spannend.

00:13:35: Einerseits als Hotelchef so viel Verantwortung zu haben, andererseits, du liebst den Job ja auch, das merkt man ja.

00:13:40: Sonst hättest du nicht so viele Jahre, Jahrzehnte diesen Job so fortgeführt an verschiedensten Standorten.

00:13:46: Und es ist ja schon ganz schön viel, was du hier an Verantwortung hast.

00:13:49: Ich meine, es sind über tausend Zimmer, diese beiden Hotels, zusammengerechnet.

00:13:52: Dann noch drei Restaurants, hunderte Mitarbeiter, tippe ich mal.

00:13:57: Hast du das alles immer so im Blick oder machst du mal einen Tag die Abteilung, einen anderen Tag die andere?

00:14:03: Oder guckst du einfach, was so passiert und das ist so dein Business?

00:14:06: Man läuft ein bisschen durch.

00:14:08: Das ist das Erste.

00:14:09: Und ich muss auch sagen, ich habe mein Direktreport.

00:14:13: Das sind... Das sind Specialisten, die sind sehr talentiert.

00:14:20: Ich gebe denen sehr viel Freiraum.

00:14:24: So, wenn ich ein Director of Finance habe, das heißt, he is directing the finance department.

00:14:30: So, ich glaube, ein Hotel diese Größe kannst du definitiv nicht mit Micro-Management führen.

00:14:44: Meine Leute haben ziemlich viel Freiraum.

00:14:46: Ich glaube, die sind alle sehr passioniert.

00:14:48: Die sind alle sehr talentiert.

00:14:51: Und ich habe schon sehr früh gelernt, Surrender yourself with people who are smarter than you are, because they make you shine.

00:15:01: Das versuche ich definitiv zu machen.

00:15:05: Und ja, wir haben ein sehr gutes Arbeitsklima im Hotel drin.

00:15:09: Wie ist es in die andere Richtung?

00:15:10: Das ist ja so, wie du auf die Hierarchien ein bisschen unter dir schaust.

00:15:15: Aber du musst ja auch berichten nach oben bzw.

00:15:17: rüber über einen großen Teich.

00:15:18: Ich glaube, so stehe ich es mir zumindest vor.

00:15:20: Da sitzen ja deine Chefs noch mal.

00:15:22: Also Marriott ist ja ein Riesenhotelkonzern.

00:15:26: Ist es manchmal so, dass ihr dann da in Meetings sitzt und weltweit werden die ganzen Standorte abgefragt?

00:15:31: Oder wie läuft das denn wiederum?

00:15:33: Wir haben das heute Tag ein bisschen... Ein bisschen anders verteilt.

00:15:37: Wir haben jetzt verschiedene Regionen.

00:15:40: Wir haben unsere Direktreport-Sitzen in London.

00:15:45: Der ist der Präsident für Europe, Middle East und Afrika.

00:15:49: Aber dann ist das noch mal unterverteilt worden.

00:15:52: Ich habe einen Regional-Vise-Präsident.

00:15:55: Der ist verantwortlich für die Dachregion Deutschland, Österreich, Schweiz.

00:16:02: Und da haben wir das öfter natürlich Kontakten.

00:16:07: Die kommt ab und zu mal rein mit dem Team.

00:16:10: Aber es ist mehr als Unterstützung.

00:16:14: Das Team hat gewisse Leute im Team drin.

00:16:17: So, da ist ein Finance-Person drin, da ist ein HR-Person drin, da ist ein Operation-Person drin und noch einer von einem Commercial.

00:16:27: Und das ist... Eigentlich sehr kollegial.

00:16:32: Es ist mehr ein Austausch von Ideen.

00:16:37: Und ja, natürlich, jeder Monat, wenn der Monatsabschluss ist, als GM bist du im Prinzip verantwortlich, um gewissen Zahlen zu zeigen.

00:16:51: General Manager, glaube ich.

00:16:54: Ich habe dann natürlich sehr viel Kontakt mit der Ohne dieses Hotel und da telefoniere ich wöchentlich mit, um einfach mal ein Update zu geben, wie und was.

00:17:06: Und einmal im Monat machen wir mal ein Teamschool oder erst bei uns auf Besuch und dann gehen wir die Zahlen natürlich von dem letzten Monat, aber gleichzeitig zeigen wir ihm auch, wie die nächsten drei Monate ausschauen.

00:17:21: Und es gibt ja auch anderen Besuch, der komplett unangemeldet und anonym hier reinkommt, habe ich gehört.

00:17:26: Audition ist regelmäßig, kommt unangemeldet.

00:17:29: Vielleicht hört man hier und da mal, er könnte jetzt bald kommen, aber man weiß nicht genau wann.

00:17:33: So, und das ist jemand, der checkt dann ein und er checkt das komplette Hotel.

00:17:37: Alle möglichen Service-Sachen und am Ende musst du erklären, wo vielleicht irgendwas vielleicht nicht so ganz so gut lief.

00:17:42: Andererseits gibt auch mal einen Lob, kann ich mir vorstellen.

00:17:44: Wie läuft das ab?

00:17:45: Das sind doch so die ganz aufregenden Tage.

00:17:47: dann, oder?

00:17:47: Wenn der Checker da ist.

00:17:49: Ja, ich bin da eigentlich ziemlich relaxed.

00:17:53: Ich sage immer zu all meine Leute, wenn ihr alle macht, was ihr machen sollt, dann brauchen wir für den Checker keine Angst zu haben, weil dann verfürstet die ganze Kriterias.

00:18:07: Und es war schon lustig, der letzte Checker.

00:18:10: Da kam ein Front-Agent bei mir ins Büro und sagt zu mir, Da ist jemand von Married International, die dich sehen möchte, weil du hast ein Termin.

00:18:24: Und ich habe in mein Kalender geschaut und als Erster, ich habe nicht gewusst, Married International Person angekündigt.

00:18:33: So, ich schätze, sie hat das ein bisschen falsch verstanden.

00:18:35: So, in dem Moment, als ich rausgegangen bin, hat sie dann gesagt, ich bin der Brand Standard Auditor, ich bin hier für's Married, wo ich dann gesagt habe, gut, dann lass uns mal kurz hinsetzen, trinken wir einen Kaffee.

00:18:48: Und dann kriege ich mein ganzes Team zusammen und dann können wir gerne anfangen.

00:18:55: Aber im Großen und Ganzen haben wir gut bestanden.

00:18:58: Und ich glaube, wenn du Angst hast für den Checker, dann weißt du, dass Sachen nicht laufen, wie sie laufen sollten.

00:19:07: Aber wenn man jeden Tag durch die Abteilungen läuft, dann hat man schon ein gutes Gefühl, vor das der Brandstandardallert anfängt, dass dass man mir ein gutes Ergebnis wegkommt am Ende des Tages.

00:19:19: Ich finde das ja spannend.

00:19:20: Ihr habt einerseits die hohen Ansprüche, die Vorgaben auch von Marriott, eben von der internationalen Brand, die dahinter steckt.

00:19:27: Andererseits glaube ich, habt ihr schon auch Chancen, lokal das Konzept ein bisschen anzupassen.

00:19:32: Das sieht man ja zum Beispiel, wenn man hier durch die Gänge geht, da gibt es durchaus lokale Fotografien an der Wand, so ein bisschen Frankfurt, so von verschiedenen bunten Seiten aus fotografiert.

00:19:40: Ihr habt auch ein besonderes Restaurant, wo wirklich einheimische Küche dann Kredenzt wird.

00:19:45: und gerade für dich als Koch ist das ja, denke ich mal, auch wichtig, so ein bisschen mitreden zu können und nicht, dass nicht alles vorgegeben wird, was man vielleicht denken könnte, sondern, dass du als Hotelchef ein bisschen auch selber mitentscheiden kannst.

00:19:56: Ja, das ist lustig, dass du die Frage stellst, weil ich eigentlich mich absolut nicht mehr informiere mit dem FMB.

00:20:07: Du weißt, es ist mein Passion.

00:20:09: Aber

00:20:09: gleichzeitig, wir haben einen sehr talentierten Director of Food & Beverage.

00:20:17: So du musst loslassen.

00:20:19: Gleichzeitig sagen natürlich, Jungs, wenn es gewisse Probleme gibt, ich bin jederzeit bereit, um zu helfen, aber ... Ich glaube schon, dass es sehr wichtig ist, wie wir jetzt sprechen über den Taferner, als erster, dass es authentisch ist.

00:20:42: Gleichzeitig, dass wir von Sustainability so viel wie möglich lokale Produkte kaufen und der Gast, der vielleicht mal noch nicht mal vierundzwanzig Stunden bei uns im Hotel ist und trotzdem ein deutsches Erlebnis haben möchte, vom Kölnerisch.

00:21:05: ist Davena definitiv ein gutes Restaurant.

00:21:09: Und ich glaube, wir haben unser Restaurant schon so aufgeteilt, dass es in Prinzip drei verschiedene Preiskategorie ist.

00:21:19: Für jede Wallet ist was da.

00:21:24: Ja, es ist ja auch von den Preisen her.

00:21:25: Man könnte jetzt denken, oh, das ist ja richtig teuer.

00:21:27: Alles kriegt mir so ableisten.

00:21:29: Aber ihr seid ja recht fair, glaube ich, preislich.

00:21:32: High-High-High-Standard von den Preisen her, aber das, was man hier dann bekommt, ist schon Luxus, würde ich sagen.

00:21:38: Ja,

00:21:41: man kann auch sehr viel Geld ausgeben, wenn man möchte.

00:21:45: Ich würde sagen, unses Flavors, was wir zum Frühstück benutzen und abends in ein Steakhouse umenden, das ist schon auf der High-End.

00:21:58: Da kann man auch noch... vernünftig essen, aber wenn man in den Dry Aged Beef reingeht und gute Flasche Wein aus Frankreich oder Chile oder Australien mit dickes Tief, operativ, dann kann man schon krachen lassen.

00:22:17: Aber ich glaube, dass das beste, der beste Werbung, den ich für den Restaurant machen kann, ist, wir haben tatsächlich einen Ehepaar, was einmal im Monat von Köln bei uns die Nähen kommt.

00:22:35: Die nehmen sich den ICE, so die sind dann eine Stunde später hier, haben einen drei-Course-Mill im Flavors-Restaurant und nehmen dann der letzte ICE wieder zurück nach Köln.

00:22:50: Bessere Werbung kann man wahrscheinlich nicht haben, dass Leute uns besuchen, was zweihundert Kilometer entfernt sind.

00:22:56: Wirklich schön eine Geschichte, auch eine Inspiration.

00:22:58: Also man kann hier auch hinkommen, machen ja eh viele für Meetings zum Beispiel, ohne zu übernachten, auch wenn das übrigens preislich auch ziemlich fair hier ginge, aber dass man einfach so das Angebot nutzt, was ihr im Hotel habt.

00:23:09: Und persönliche Geschichten, die haben wir ja gerne hier im Lieblingsreisen-Podcast.

00:23:13: Ich habe so gehört, euch ist der Dalai Lama mal verloren gegangen.

00:23:17: Genau, der war mal hier und hat mit seinem ganze Entourage gegessen, hat anscheinend sehr gut geschmeckt, sind dann raus, der Gruppe ist weiter gelaufen und er ist dann nochmal umgedreht, weil er vergessen hat, sich persönlich zu bedanken bei der Küche und Service.

00:23:38: So ist er nochmal zurück im Restaurant, hat dann alle nochmal gelobt.

00:23:42: hat sich umgedreht, rausgelaufen, um wieder bei seinen Gruppen anzukommen.

00:23:46: Und das sind schon spezielle Momente für was man lebt in dem Sinne.

00:23:54: Und es gibt ja noch eine Geschichte, die mir so zugetragen wurde.

00:23:58: Nine Eleven, natürlich großes Drama, auch hier heller Aufregung natürlich im Hotel, in einem Flughafenhotel.

00:24:04: Aber es gibt dort ein schönes... Zwischenmenschliches Detail, was dort auch in diesem Tag

00:24:08: schon ist, ist

00:24:09: mir eher sogar daraus geworden.

00:24:10: Erzähl doch die Geschichte noch mal.

00:24:12: So in dem Moment, dass es passiert ist, haben wir mit den technischen Hilfstwerk gleich zweihundert Betten in unseren Banketträumen gestellt für alle Leute, die gestrandet waren.

00:24:24: War natürlich kein Flieger mehr Richtung Amerika und alle Flieger, die schon richtigen Amerika gegangen sind, die mussten alle zurückkommen.

00:24:35: Und da zufällige Weise haben sich da ein Frau und Mann kennengelernt.

00:24:42: Es waren schon zwei Mitarbeiter und etwas später haben die sich geheiratet und heutetage sind sie Eltern von zwei Kindern.

00:24:52: Es war sehr tragisch, aber für die zwei Personen hat es sehr gut ausgepackt, weil die sind sehr glücklich verheiratet miteinander.

00:25:02: Stimmt das wirklich, dass der Heiratsantrag hier auf dem Hotel Dach stattgefunden

00:25:06: hat?

00:25:06: Genau, da hat sich ganz was Tolles ausgedacht.

00:25:11: Ich weiß nicht, unter was sie nach oben kommen gehen musste, aber in dem Moment, dass sie oben auf dem Dach ankam, hat sie wahrscheinlich schon gewusst, was passiert.

00:25:24: Und dann ist er schön durch die Knie gegangen.

00:25:28: Hat das kleine Döschen mit Ring rausgenommen und hat den Heiratsantrag gemacht.

00:25:34: Und da konnte sich anscheinend Nuja sagen.

00:25:38: Finde ich toll, dass sowas auch passiert.

00:25:40: Es ist ja oft auch Stress, hier hinter den Kulissen.

00:25:42: Viel passiert den ganzen Tag, viel zu managen.

00:25:45: Also diese menschlichen Geschichten, die machen es ja irgendwie besonders.

00:25:48: Diese menschlichen Momente, die du ja auch in deinem Alltag hast.

00:25:51: Und ich habe gehört, dass du zwischendurch sogar mal die Kochschürze umlegst und zumindest bei Mitarbeiter-Events dann auch noch mal selbst am Amel.

00:25:58: Grill oder Herd stehst.

00:26:00: Auch das sind ja schöne Details, irgendwie diese ein bisschen auch zeigen, wie vielseitig dein Job nach wie vor ist.

00:26:05: Trotz der Tausend Zimmer, trotz Airport, trotz riesiger Stadt und Umgebung hier.

00:26:10: Ja, ich glaube, es ist sehr wichtig, um die ganze Mitarbeiter zu loben.

00:26:20: Gleichzeitig, ich glaube, Erfolg muss gefeiert werden.

00:26:26: So, wir machen viele Veranstaltungen im Jahr für unsere Mitarbeiter.

00:26:32: Die meisten sind klein, aber wir machen zwei Große.

00:26:36: Der erste ist der Kickoff-Party am Anfang des Jahres, wo wir nochmal den Revue passieren lassen, was letztes Jahr alles passiert ist.

00:26:45: Plus gleichzeitig, das sind unsere Ziele für dieses Jahr, aber das wird dann auch zelebriert mit Associate of the Year und und und.

00:26:53: Und dann machen wir noch den Sommerparty.

00:26:55: Und für den Sommerparty gehe ich halt zwei Tage, drei Tage vorhin in die Küche und marinäre das ganze Fleisch mit meiner eigenen Gewürzmischung.

00:27:10: Und dann auf den Tag selbst stehe ich halt hinter dem Grill.

00:27:15: Wir hatten unsere letzte Veranstaltung in der Ocean Beach Club.

00:27:20: Neue Venue.

00:27:21: Die Leute waren ziemlich begeistert und haben dann halt da von zwölf Uhr Mittags bis Sechs Uhr Abend gegrillt für die ganze Mitarbeiter.

00:27:30: Das kommt sehr gut an.

00:27:34: Weil ich sage immer, there is no iron team.

00:27:38: Es wird auch sehr geschätzt von die ganze Mitarbeiter, dass sie sagen, schau.

00:27:43: Der Chef persönlich steht hinter dem Herd oder hinter dem Grill und macht sicher, dass wir alle happy sind.

00:27:51: Sehr schön.

00:27:52: Und ich glaube, noch mehr von diesen Anekdoten werden auch erzählt.

00:27:55: jetzt zum Jubiläum.

00:27:56: Es gibt auch ein großes Event, fünfzig Jahre Charity.

00:27:59: Stehst du da eigentlich auch irgendwo am Grill oder hast du irgendwas geplant?

00:28:03: Na, ich glaube, den Abend werde ich wahrscheinlich keine Zeit habe, um meine Kochjacke anzuziehen.

00:28:10: Aber es wird ein sehr spezielles Event.

00:28:14: Ich glaube, für viele Mitarbeiter, die wir haben, wird das auch ein emotionales Event.

00:28:22: Es ist wahrscheinlich eine der wenigen Hotels, wo ich gearbeitet habe.

00:28:29: Das Leute hat die vierzig Jahre, fünf vierzig Jahre schon im gleich Hotel arbeiten.

00:28:37: Es ist lustig.

00:28:38: Ich bin damals am vierzehnte Oktober, achtundachtzig angefangen und wir haben einen Mitarbeiterin in Flavors, die ist am fünftzehnte Oktober, neunzehnachtundachtzig.

00:28:51: So, wir haben letztens gemeinsam unsere fünfunddreißig jahres Jubiläum gefeiert.

00:28:56: Und dann habe ich sie so angeschaut und dann sage ich, fünfunddreißig Jahre in ein Hotel.

00:29:01: Dann sagt sie, ja, habe ich gesagt, aber ja, ich bin jetzt auch fünfunddreißig Jahre dabei, aber war nicht nur in einem Hotel unterwegs.

00:29:14: So, das wird eine große Veranstaltung.

00:29:17: Aber wir haben uns da ganz andere Sachen ausgedacht.

00:29:22: Wir werden sehr viel mit Live-Cooking-Stations haben.

00:29:28: Es wird ein Riesen-Party werden.

00:29:30: Ja, für alle, die das jetzt vielleicht im Vorfeld hören, kann man sagen, Vorfreude sei euch gegönnt, das wird ein großartiges Event.

00:29:38: Und grundsätzlich fünfzig Jahre Sheridan ist ja auch nach dieser Party, die jetzt stattfindet, ein guter Grund hier mal vorbei zu schauen.

00:29:44: Vielleicht nach Anekdoten zu fragen.

00:29:46: Ihr sprecht ja auch alle gerne und offen darüber hier.

00:29:47: Habe ich den Eindruck, zumindest die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hotel sind auch stolz hier zu arbeiten.

00:29:53: Man darf sie darauf ansprechen, was sie hier so erleben, auch hinter den Kulissen.

00:29:56: Und Rick, ich fand es richtig schön, dass du auch so schön auch private Dinge erzählt hast hier in der Episode.

00:30:01: Wir haben viel auch über Business gesprochen.

00:30:03: Wir verstehen, was so dein Job ist als GM, General Manager.

00:30:07: Viel Verantwortung, aber auch viel Spaß dabei.

00:30:10: Vielen Dank, dass du zu Gast warst im Lieblingsreisen-Podcast.

00:30:13: Gerne gesehen.

00:30:14: Und ich habe vielleicht noch eine Sache.

00:30:16: Ja.

00:30:17: Wir haben mal für sechs Monate hier ein Journalisteteam her gehabt.

00:30:24: Und da war ein Journalist aus England dabei.

00:30:28: Und die waren hier drei, vier Tage.

00:30:32: Und am letzten Tag hat sie gesagt, Rick, You are not an airport hotel.

00:30:39: You are a hotel at the airport.

00:30:41: Und ich glaube, das umschreibt alles.

00:30:43: Dass in dem Moment, dass man hier reinkommt, ist es einfach wie ein Hotel, wo Atmosphäre und Soldren

00:30:53: sind.

00:30:53: Absolut.

00:30:54: Kann ich absolut bestätigen.

00:30:56: Dankeschön.

00:30:57: Danke dir.